Sonntag, 8. Dezember 2013

Troja - Sind wir Spielball der Götter, oder haben wir es in der Hand?


Neid, Zorn, Intrige, Lug und Trug, ein Olymp voller schlechter Eigenschaften. Ich gestehe, meine Sympathie für die griechischen Göttersagen hält sich in Grenzen. Doch die gestrige Aufführung von Troja im Kasino am Schwarzenbergplatz hat meine Neugierde geweckt. Wieder hat es Matthias Hartmanns Regie geschafft, mit einfachen Mitteln grandiose Effekte und tiefe Emotionen auf die Bühne zu zaubern. Theater das berührt und bewegt. 

Dazu bewegt, etwa noch weit nach Mitternacht, die klassischen Erzählungen des Altertums als E-book zu laden und mit dem Lesen zu beginnen. Theater, das zum Nachdenken anregt: Die Menschen als Spielbälle der Götter? Willenlos Getriebene in der Spirale von Hass, Elend und sinnlosen Kriegen? Verantwortungslos? Und weil man diesen olympischen Götterspiegel, der da den Menschen vorgehalten wird, in seiner Schwere und Dramatik nicht aushalten würde, gibt es feine Pointen und Momente, wo man erleichtert lachen darf. 

Am Schluss steht dann das trojanische Pferd mitten auf der Bühne. Wie würde die Geschichte eigentlich weitergehen, wenn es ein echtes Geschenk, ohne doppeltem Boden gewesen wäre? Was kann Hass, Zorn, Intrige und Krieg stoppen? Haben wird in den letzten 2500 Jahren etwas dazu gelernt?

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