Das Erste was wir (Julia, Petra und ich) von Sri Lanka sehen, riechen wir eigentlich. Am Strand von Negombo liegen tausende tote Fische. Sorgfältig wurden sie ausgenommen und zum trocknen ausgelegt. Das Ergebnis ist Dörrfisch. Neugierig gehen wir näher und werden sofort von einem Fischer angesprochen. Auf deutsch! Seine Begeisterung für unser Interesse scheint mir dann doch etwas zu professionell und wenn er auch versucht mit einer persönlichen Geschichte unser Vertrauen und unsere Freundschaft zu gewinnen, schnell wird klar, er lebt weniger vom Fischen als viel mehr davon, den Touristen das Handwerk der Trockenfischzubereitung näher zu bringen. Doch die 300 Rupien, umgerechnet etwa zwei Euro, die er später von uns einfordert, war der Rundgang allemal wert.
Alter Fisch in der Sonne
Prinzipiell wird hier alter Fisch verarbeitet. Das heißt, was vom nahen Fischmarkt nicht verkauft werden kann und bei Temperaturen um die 28 Grad schnell zu riechen beginnt, wird hier aufgeschnitten, ausgenommen und kräftig eingesalzen. Mit kräftig darf man sich durchaus mehr Salz als Fisch vorstellen. Dann kommt alles für einen Tag in eine Plastiktonne. Während dessen werden über den breiten Sandstrand dicke Jutenetze aufgelegt, auf denen dann die eingesalzenen Fische in die Sonne gelegt und nach zwei Tagen gewendet werden. In Summe nicht gerade ein gustiöses Werbeszenario für Trockenfisch. In Sri Lanka isst auch niemand Trockenfisch, der ist rein für den Export bestimmt, erzählt uns unser stolzer Guide.
Unglaublich welche Mengen die Fischer von Negombo hier jeden Tag aus dem Meer bringen. 4000 Boote sind im Einsatz, vom selbstgebauten Seegelboot über Ruderboot bis hin zu kräftigen Motorbooten und Schiffskuttern. Vom großen Rochen über Tunfische, Schwertfische und Papageifische ist alles in den Netzen dabei. Der Mensch ist gefräßig und die Möwen die das Szenario kreischend umkreisen auch!
Fröhliche Weihnacht überall
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