So schön haben wir das alles in Wien organisiert, Internet sei dank. Doch jetzt steht ein ganz anderer Fahrer vor uns, lacht uns freundlich an und weiß nicht, wie er unsere drei großen Koffer in sein kleines Auto bringen soll. Ein zweites Auto für unser Gepäck muss also her und mit etwas Verspätung begeben sich drei Personen mit zwei Autos auf Rundreise. Aber je mehr wir mit unserem Guide sprechen, desto größer wird die Überzeugung, er versteht uns kaum und wir ihn gar nicht. Das macht die Kommunikation zwischen uns nicht gerade einfacher.
Unverhofft kommt oft
Dafür klappt eine andere Begegnung ohne überhaupt geplant gewesen zu sein: Man muss also ein paar tausend Kilometer fliegen und einen halben Tag quer durch die Dörfer Sri Lankas fahren, um mitten am Nachmittag Freunde aus Rodaun bei einem Lunch in einem entlegenen Restaurant mitten im Landesinneren zu treffen. Hätten wir es verabredet, es hätte bestimmt nicht geklappt.
Die Tränen der „Wolkenmädchen“
Die „Wolkenmädchen“ von Sigiriya rufen und „weinen“. Dicke Tropfen fallen vom Himmel, doch zum Glück, stehen wir zu diesem Zeitpunkt etwas geschützt in einer Felsnische. Vor uns sind die alten Fresken barbusiger Frauen, die „Wolkenmädchen“.
In leuchtenden Farben haben diese Bilder über Jahrhunderte ihre Betrachter beflügelt, davon zeugen zumindest die antiken Graffiti an den alten Mauern gleich daneben. Flügeln auf dem Weg hinauf, auf den 300 Meter hohen Monoliten, könnte man durchaus gebrauchen, denn es ist warm, feucht und der Weg steil. Oben angekommen entdeckt Julia ihre Liebe zu Affen und beschließt den restlichen Speicherplatz der SD-Karte im Fotoapparat mit Affenfotos zu füllen. Übrigens haben wir herausgefunden dass die Wolkenmädchen im Zuge einer Restaurierung ein „Brustlifting“ erfahren haben.
Wir träumen von frischer Bettwäsche
Unser Hotel für heute Nacht liegt mitten im Wald. Wir versuchen es mit den Worten „idyllisch“, „rustikal“ und auch „urtümlich“ schön zu reden. Als wir jedoch das Bettzeug näher betrachten und beschnuppern, helfen Worte nicht mehr. Wurde diese Kopfkissenbezüge schon jemals gewechselt? Fleckig, gelb, pökelig, muffig und voller Haare beschreibt den Zustand unserer Bettwäsche ganz gut. Auch sonst ist alles recht feucht. Draußen regnet es und drinnen muffelt es furchtbar. Wüssten wir nicht, dass jetzt nicht Regenzeit ist, wir würden doch glatt glauben, dass wir mitten im Monsun angekommen sind. Irgendwie will man sich in diesen Betten gar nicht viel bewegen, liegt starr am Rücken und hofft, dass die Nacht ein schnelles Ende nimmt. Zuerst jedoch verhindert die Band im Nachbarhotel ein schnelles Einschlafen und dann übernehmen die wilden Elefanten im uns umgebenden Dschungel das Posaunen. Erst am nächsten Tag begreifen wir, dank großer Haufen, wie nahe die Elefanten waren und wie sehr sich die Einheimischen eigentlich vor den Elefanten fürchten.
Ochsenkarentour
Ein „ride“ in „Seaworld“ könnte nicht abenteuerlicher sein. Mit dem Telefon am Ohr organisiert unser Tuc-tuc-Fahrer nebenbei auch schon die nächste Übergabe. An einem See steht schon ein Boot bereit, ein paar Meter müssen wir allerdings zu Fuß gehen und versinken bis zu den Knien im Schlamm. Julia verliert ihre Flip-Flop im Morast und muss ihre Schuhe händisch wieder ausbuddeln. Dann besteigen wir ein Boot und überqueren paddelnd einen See. Nebenbei bekommen wir Hüte aus Seerosenblättern und Halsketten aus Wasserlilien und Lotusblüten. Dann sind wir zu Gast in einem der Häuser, die hier sehr idyllisch am See stehen. Eine Frau schält Reis durch stampfen, schlachtet eine Kokosnuss und bäckt Brot. Alles das ist auch für uns zum Ausprobieren. Dass wir das, dann auch essen sollen, was wir hier fabrizieren, hat vorher keiner gesagt. Aber mit einer großen Portion Chili hoffen wir jeglichen Schmutz wegzubrennen. Wir fanden es supercool, was sich die Menschen hier einfallen haben lassen und wie hier ein ganzes Dorf, in dem die BewohnerInnen ohne Leitungswasser, Kanalisation und Strom hausen, eine „Mutimedia-Schow“für uns abspulte. Ein Höhepunkt am Ende der Führung ist die Elefantenabwehr-Maschine: Seile, Tonnen, Schlägel. In der Nacht halten die Menschen hier Wache um die Elefanten mit Lärm abzuwehren, wird uns erzählt und überall sieht man die Fußspuren der großen Dickhäuter, deren Vernichtungsfeldzug alle fürchten.
Kandy
Der Weg nach Kandy zieht sich ein wenig. Zwischenstopp bei einem Ayurveda Garten. Einer der Ayurveda Ärzte nimmt sich Zeit für uns und zeigt uns die verschiedensten Pflanzen und Heilkräuter. Immer wieder regnet es und die Einheimischen verstehen zur Zeit ihr Wetter nicht. So feucht war die Trockenzeit hier noch nie!
Drei Stunden haben wir nach Kandy gebraucht und genauso lang noch einmal um quer mit den Auto durch die kleine Stadt zu fahren. Eigentlich wollten wir die Tempeltanz-Zeremonie ansehen. Um zwei Stunden haben wird diese verpasst. Buddhistische Gelassenheit war uns daher nicht mehr ins Gesicht geschrieben und es blieb nur noch wenig Zeit um Buddhas Zahn-Reliquie im „Zahn-Tempel“ zu besuchen.
Nachdem wir mit gewisser Beunruhigung unsere Schuhe in einem großen Regal (neben hunderten Flip-Flop) abgestellt hatten, um den Tempelbezirk ehrfürchtig und barfuß zu betreten, war Petra einigermaßen überrascht auf etwas Feuchtes zu treten – die vermeintliche Opferblüte entpuppte sich als Affenkaksi - Petras Freude war groß, da sie die Störung sicherheitshalber mit der Hand entfernte. Jetzt wäre noch mehr buddhistische Gelassenheit von Nöten gewesen.
Zum Teil 1, zum Teil 2, zum Teil 3, zum Teil 4
Nachdem wir mit gewisser Beunruhigung unsere Schuhe in einem großen Regal (neben hunderten Flip-Flop) abgestellt hatten, um den Tempelbezirk ehrfürchtig und barfuß zu betreten, war Petra einigermaßen überrascht auf etwas Feuchtes zu treten – die vermeintliche Opferblüte entpuppte sich als Affenkaksi - Petras Freude war groß, da sie die Störung sicherheitshalber mit der Hand entfernte. Jetzt wäre noch mehr buddhistische Gelassenheit von Nöten gewesen.
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