Samstag, 22. November 2014

Von der Manipulation "dummer" Massen

Spannend, welche Aktualität das rund 2400 Jahre alte Theaterstück "Die Vögel" von Aristophanes noch immer hat. Vielleicht sollte man dieses Lehrstück über die Verführbarkeit von Menschenmassen öfter spielen. Im Wiener Volkstheater gab es dennoch nur mäßigen Applaus. Ich jedenfalls fand die Inszenierung beeindruckend. Genial die kabarettistische Überhöhung liturgischer Musik und die damit verbundene Kritik an Religion, als willfähriges Vehikel der Manipulation von "dummen" Menschen. 
Die Vögel im Wiener Volkstheater
Foto: Lalo Jodlbauer


Leider stimmt vieles in dieser Parabel: Realen Zielen und kleinen Erfolgen traut Mann und Frau kaum. Dem, der aber die Utopien und das Paradies verspricht und als Weg dorthin nichts anderes außer Fremdenhass und Mauerbau präsentiert, dem fliegen oft die Herzen der großen Masse zu. Im Stück "Die Vögel" endet es mit einem Festmahl. Die Herrscher über die Vögel verspeisen genüsslich das ihnen untergeben folgende Federvieh.

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