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Der Hobbit - Smaugs Einöde |
"Der Hobbit" hat viel Action. "Mission Impossible", "James Bond" und "Alias" komprimiert auf einen Film. Abenteuerlich die Flucht der 13 Zwerge per Fassritt auf einem Wildbach. Unglaublich was sich hier das Filmemacher-Team alles hat einfallen lassen. Balletthaft kämpfende Elben balancieren auf den schwimmenden Fässern, enthauptete Orgs stürzen in die Fluten, dazwischen Stromschnellen und Wasserfälle. Doch leider geht alles nur den Bach hinunter. Kaum eine der Szenen kann berühren, geht einem näher, nimmt einen mit in den Film. Alles rinnt vorbei, bleibt nicht länger als ein paar Sekunden, und schon geht es wieder weiter. Obwohl in 3D gedreht und ich quasi mitten im Film sitze, bleibe ich unbeteiligter Zuschauer.
Peter Jackson, der "Oberpriester" Tolkins hat etwas an Missionseifer verloren. In seinem Videotagebuch über den Produktionszeitraum wirkt er oft müde. Das Filmteam ist diesmal keine auf Mittelerde eingeschworene Sekte, so wie das noch bei der "Herr der Ringe" Triologie gewirkt hat, sondern eben ein Filmteam, oder sollte man Computerteam passender sagen? "Der Hobbit- Smaugs Einöde" entsteht ja weniger vor der Kamera, als vielmehr im Computer. Und vielleicht ist es genau das, was dem Film ein bisschen an Seele nimmt. So genial die animierten Figuren und am Computer generierten Landschaften auch sein mögen, das Künstliche haftet ihnen leider an. Vor allem in den Bewegungen ist die Virtualität der Realität noch weit unterlegen. Und der IMAX-Sound ist leider hin und wieder ein Overkill.
Der offensichtliche Stress "Blockbuster" zu generieren wirkt sich leider fast nie positiv aufs Erzählen von Geschichten aus. Statt höher, weiter, schneller und größer, wäre mehr Nähe, Emotion und Begegnung angesagt gewesen.